Hinweis alphabetische Gesteinsliste 

Sedimentit
(chemisch)
Kalktuff, (Travertin / Tropfsteine)
Synonyme: Travertin, Quelltuff, Kalksinter
Bezeichnung: von ital. tufo = Tuffstein
lexikalische
Definition
der; poröser meist beige-grauer Kalkstein, der sich aus kalten oder warmen Quellen abscheidet; als gut zu bearbeitender Werk- und Dekorationsstein beliebt
Eigenschaften weiß, gelb, beige, braun oder rötlich; Kalktuff ist porös bis schwammähnlich, manchmal erdig und zerreiblich, Travertin ist dichter und zeigt eine Bänderung; Stalagmiten und Stalagtiten (Tropfsteine) meist ohne Poren mit konzentrischen Wachstumsringen im Inneren
Kalktuff.jpg

Vorkommen Große Travertin-Vorkommen in Italien (Rom / Tivoli) in Deutschland bei Bad Langensalza und Weimar; Kalktuff-Vorkommen entstehen dort, wo Quellen aus kalkreichen Schichten austreten: Urach, Schwäbische Alb, Südfrankreich; Tropfsteinhöhlen in nahezu allen Kalkgebirgen und -mittelgebirgen
Zusammen-
setzung
sehr hoher Anteil an Calcit (Calciumcarbonat), Eisen- und Manganoxide sowie Tone kommen als farbgebende Verunreinigungen vor
Verwendung Travertin ist der Naturbaustein des antiken Roms und anderer Städte Italiens. Heute stellt man Bodenplatten, Kaminverkleidungen, Abdeckplatten, Fußbodenplatten, Treppen-, Wand- und Sockelverkleidungen oder Grabsteine aus Travertin her. Er ist leicht zu gewinnen und zu verarbeiten, mit verschiedenen Oberflächen gestaltbar; auch im Gartenbau ist er wegen seiner Porösität sehr beliebt.
Zusammenstellung: Peter Slaby

Italien ist reich an Travertinvorkommen. In Latium und in der Toskana ist Travertin der klassische Baustein. Noch heute entstehen an vielen Orten, wo kalkreiches Quellwasser zu Tage tritt, Sinterterrassen oder bizarre Felsen aus weißem Kalktuff, wie hier in Bagni di San Filippo.

Kalktuff-Abscheidung formt die Landschaft: Es bilden sich Terrassen und Treppen; die Bergrücken wachsen stetig nach vorne, geben dabei dem kalkigen Wasser immer neue Stufen zum Herunterstürzen, wie auf dem Foto aus Bagno Vignoni in der Toskana.

Faszination Tropfsteinhöhle: Hier findet die Kalkabscheidung vor allem in der Vertikalen statt. Schlanke Stalaktiten von oben und derbere kegelförmige Stalagmiten von unten wachsen aufeinander zu, bis sie sich zu säulenartigen Kalkgebilden vereinigen. Das Foto stammt aus der Grotte de Clamouse in den Cevennen /Südfrankreich.

Zusammenstellung: Peter Slaby


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