siehe auch Konzepte Kalk & Gips |
siehe auch Experimenta Kalk brennen |
Kalkindustrie heute (Bsp.I) Produktion, Produkte . . . HEIDELBERGER Kalk |
Kalkindustrie heute (Bsp.II) eine Firmengeschichte Kalkwerk Rygol |
Blick von SO auf den Schachtofen. Der starkwandige Unterbau hat einen achteckigen Grundriss bis in etwa 7 m Höhe. Darauf sitzt ein konischer Schlot aus Ziegelmauerwerk. Der Brennraum im Inneren ist ein runder Schacht mit über 1 m Durchmesser. Über die "Gichtbühne", eine Art überdachte Brücke, werden die Rohstoffe Kalk und Koks eingebracht. | |
Der Kalkstein wurde direkt vor Ort aus der Wand gebrochen. Im Hanggelände gleich hinter dem Kalkofen stehen geschichtete Massenkalke aus dem Weißjura an, aus denen Weißkalk gebrannt wurde. Und wenige 100 m entfernt gibt es Zementmergelschichten, aus denen man zementartigen "Schwarzkalk" brennen konnte. | |
Das Brechen des Kalkes war Schwerstarbeit. Die Männer arbeiteten mit Hämmern, Brecheisen und Schaufeln. Von Zeit zu Zeit wurde mit Dynamit gesprengt. Die Sprenglöcher mussten allerdings auch von Hand gebohrt werden. Dioe Kalksteinbrocken transportierte man mit Kippwagen auf einer Schmalspurbahn. | |
Schnittzeichnung durch die Kalkofen-Anlage. Das natürliche Gelände wurde für die Prozessführung optimal genutzt. |
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Der Haufen Koks im Vordergrund deutet auf die enormen Brennstoffmengen hin, die notwendig waren um den Kalkbrand mit einer Prozesstemperatur zwischen 900 und 1200 °C zu fahren. Eine Ofenfüllung fasste ca 7300kg Kalkstein und ca. 790 kg Koks. Zum Anfeuern wurde auch Holzwolle, Stroh und Fichtenholzscheite genutzt. | |
Bis zum Beginn des 2. Weltkriegs wurde der Kalkofen in Untermarchtal betrieben. Brennstoffmangel machte den Betrieb solcher kleinen Anlagen dann unrentabel. Über Jahrzehnte blieben solche Kalköfen dann in Deutschland ungenutzt und verfielen langsam und wurden in den 70er und 80er Jahren meist abgerissen. Der Kalkofen Untermarchtal wurde als kleines Industriemuseum restauriert. |